Mittwoch, 25. Juli 2007

3. Woche Varanasi








Der Monsun ist in Varanasi angekommen, das heisst, dass es viel bedeckt ist, die Luftfeuchtigkeit hoch und dass es hin und wieder regnet. Diese Wetterlage sollte sich bis September halten. In der Zwischenzeit habe ich einen angenehmen Lebens- und Arbeitsrythmus gefunden. Meistens arbeite ich am Morgen, und begebe mich nach dem Mittagessen in die Stadt. Am Morgen sind dann jeweils auch die Boys in der Gegend, um den Garten zu pflegen, unsere Bettwäsche zu waschen und zu bügeln etc. oder wenn irgendwas nicht funktioniert, z.B. der Boiler, das Notwendige zu unternehmen. Jede Woche beglückt der Gärtner mich mit einem kleinen Strauss aus dem Garten.
Meine Entdeckungsspaziergänge durch die Stadt sind täglich voller Ueberraschungen.
So habe ich gestern ein Hindu-Zentrum besichtigt, welches umgebaut und renoviert wird. In subtilster Farbgebung werden die Fassaden und der Eingangsbereich renoviert. Richtig wohltuend diese frischen Farben. Das Zentrum liegt mitten in der Altstadt, zwischen den engsten Gassen. Angegliedert ist ein Gästehaus, da die Hindus vom ganzen Land nach Varanasi pilgern. Ein paar Häuser weiter wird auf kleinstem Raum gekocht, indessen stehen aber ganz viele Leute darum herum. Nebenan, ebenfalls auf kleinstem Raum, steht eine installierte Druckerei, welche sich mit einfachsten Mitteln behelfen muss.

Freitag, 20. Juli 2007

Varanasi






Langsam taste ich mich an die Stadt ran.
Weil es von der Stadt keine sinnvolle Karte gibt, braucht es Zeit und Geduld, den Ueberblick zu kriegen. Mit jeder Rischkafahrt kenne ich mich besser aus und entdecke immer wieder neue interessante Gassen. Die Fotos geben einen Eindruck von den St. Die Gassen in der Altstadt sind sehr eng, ungefähr zwei Meter breit. Rechts und links gibt es viele Läden, wo man reingelockt wird und sich dauern wehren muss. Auf der Strasse werde ich oft angesprochen mit: hello mam, und dann gehts los. Ich muss mich ziemlich bestimmt verhalten, und sagen dass ich nichts kaufem möchte. Gestern hatte ich aber eine sehr sympathische Begegnung mit einem Jungen, ca 12 Jahre alt. Er hat mich ein grosses Stück begleitet, um mir einen Tempel am Ganges zu zeigen. Als ich ihn fragte, wo er die englische Sprache so gut lernte, sagte er von seinen Freunden. Er sei nie zur Schule gegangen, das sei viel zu teuer gewesen für seine Familie. Eine Französin, ca 72 Jahre alt würde ihn jetzt im Schreiben unterrichten, wenn sie da sei.
Dieses Schicksal hat mich ziemlich traurig gestimmt. Manchmal hab ich echt ein schlechtes Gewissen, wenn ich bedenke wieviel Luxus wir in der Schweiz haben.
Die Dächer in der Altstadt sind von Affen besiedelt. Aus diesem Grunde sind sämtliche Häuser und Hotels mit Gittern versehen.
Die Fotos geben einen Eindruck von den Strassen der Stadt, Altstadthäuser, Affen und Markt.

Freitag, 13. Juli 2007

indian-summer 2007






Erst seit meiner Ankunft in Varanasi bin ich definitiv in Indien angekommen.
Der Kurzaufenthalt in Delhi hat den Umgang mit dieser wirklich anderen
Kultur vereinfacht. In Delhi habe ich sehr liebenswürdige und hilfsbereite
Menschen getroffen. Gewöhnungsbedürftig sind allerdings der Verkehr, die Ungepflegtheit
der Städte und die vielen, vielen Menschen.
Am Flughafen von Varanasi wurde ich abgeholt und in 45 Minuten zum Atelier gefahren.
Die Räume sind schön und im Garten lässt sich entspannen. Vor allem am Abend, wenn
es nicht mehr so heiss ist. Leider gibt es keine langen Sommerabende wie in Europa, denn um 19 Uhr ist bereits dunkel.
Navneet, der Besitzer der Ateliers, ist äusserst kommunikativ, hilfsbereit und liebenswürdig in Person.
Chinza verwöhnt uns mit sorgfältig zubereitetem, vegetarischem, indischem Essen.
Mich freut natürlich sehr, dass ich so verwöhnt werde und ich nie kochen muss.
Für das Aufräumen nach dem Essen und Abwaschen ist jemand anderes zuständig.

Dienstag, 10. Juli 2007

3 Tage in Delhi





Heute Morgen stattete ich Madhura Pathak, der Kulturministerin bei der Schweizer Botschaft einen Besuch ab. Es war eine sehr nette, informative und liebenswürdige Begegnung. Delhi ist eine hektische, laute und schmutzige Stadt. Der Verkehr ist enorm, eigentlich chaotisch und doch herrscht in diesem Chaos Ordnung und Respekt. Mit einem Rischkafahrer bin ich den
ganzen Tag durch die Stadt geschaukelt.
Dank diesem "Taxi" war es möglich einige kulturell interessante Orte zu besichtigen, wie der Lotus-Tempel (Siehe Bild), Nationalgalerie für moderne Kunst und Galerien. Damit natürlich nicht genug, alle Inder versuchen einem immer wieder
in Geschäfte zu führen, wo ihre handwerklichen Arbeiten präsentiert und verkauft werden, seien dies Schals, Saris oder Teppiche. Es gibt wunderbare Produkte, aber angesichts meines Kofferübergewichtes musste ich mich leider auf später vertrösten. Morgen fliege ich weiter nach Varanasi.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Abreise nach Indien/Varanasi am 8. Juli 2007

Nun ist es so weit. Seit einigen Monaten weiss ich, dass ich während 6 Monaten im Atelier der KSK (Konferenz der Schweizer Städte für Kulturfragen) einen Auslandaufenthalt in Varanasi/Indien verbringen kann. Die Kulturkommission der Stadt Zug hat mich für diesen Atelieraufenthalt ausgewählt. Sonntagmorgen, 8. Juli 2007 reise ich über Wien nach Delhi. Drei Tage später fliege ich nach Varanasi weiter. Zwei weitere Schweizerstädte, nämlich Thun und Lausanne ermöglichen ebenfalls je einem Künstler einen Aufenthalt in Varanasi. Jakob Jenzer, Ateliergast aus Thun, hat sich bis dann bestimmt schon eingelebt. Guillaume Estoppey aus Lausanne fliegt zur gleichen Zeit von Delhi nach Varanasi.

In regelmässigen Abständen werde ich über meine Eindrücke und Erlebnisse berichten.

Adresse in Varanasi:
Johanna Näf
Kriti
Raja Sir Moti Chand Road
Mahmoor Ganj
Varanasi - 10 India
Ich bin auch per mail erreichbar:
e-mail: on@johannanaef.ch

Mit herzlichem Gruss
Johanna