Freitag, 9. November 2007

Varanasis Strassen durchforsten



















Seit ein paar Wochen finde ich Zeit die Gassen von Varanasi zu durchforsten.
Während meiner ersten Zeit hier hatte ich Angst nicht mehr aus dem
Gassengewirr herauszufinden. Im Verlaufe meines Aufenthaltes erkannte ich allerdings die Strukturen der Gassenführung und musste mir eingestehen, dass dies absolut zu bewältigen ist. Die sehr engen Strassen bestehen aus lauter kleinen Läden.
Die Verkäufer sitzen in ihren kleinen Räumen inmitten ihrer Ware, preisen diese an
oder warten auf Kundschaft. Der erste Kunde des Tages ist immer ein
Geschenk Gottes und bei diesem Handel werden die Preise tief gehalten, weil
dies Glück bringen soll. Es kann aber durchaus vorkommen, dass es gar
keinen ersten Kunden gibt oder dieser erst spät gegen Abend einkauft.
Die Gassen sind belebt von vielen Menschen, die
hängenden eingefärbten Tücher ergeben ein farbiges Bild.
Auf diesen Entdeckungswanderungen treffe ich ab und zu auf surrealistische Bilder.
Da sitzt doch am Rande einer stark befahrenen und belebten
Strasse ein Strassen–Zahnarzt. Seine ganzen Behandlungsutensilien liegen neben ihm
am Boden. Am Rande von vorbeifahrenden Velo- und Autorikschas und einer grossen Zahl von Fussgängern behandelt er seine Patienten
und hat immer ein paar Zuschauer rundherum. Hygiene ist hier überhaupt kein Thema.
Sehr beeindruckend ist der Blumenmarkt. Da herrscht ein
Betrieb, es wird gehandelt und gefeilscht. Es ist wieder eine grosse
Menschenansammlung und jeder will verkaufen. Die angepriesenen Blumen sind
liebevoll auf einem Faden aufgezogen und zu einem
Blumenkranz gebunden. Damit werden jeden Tag die
abertausend Tempel und Tempelchen in der Stadt dekoriert.